In zahlreichen Weihnachtsliedern besingen wir ihn, den Weihnachtsbaum. Für viele Familien gehört er zum Standardrepertoire an Weihnachten. Meist ist traditionell ein Familienmitglied dafür zuständig, dass der Baum prächtig geschmückt wird und am Heiligen Abend die Augen zum Strahlen bringt.

Das Schmücken des Weihnachtsbaums geht auf eine lange Tradition zurück und hängt mit der Wintersonnenwende zusammen. Als Weihnachtsbaum werden immergrüne Nadelbäume gewählt, sodass sie zusammen mit den Kerzen oder Lichterketten ein Symbol für Licht. Seit jeher sind die Menschen davon fasziniert, dass die Nadelbäume auch im eiskalten Winter überleben und so die triste Jahreszeit etwas auffrischen. Mit der Wintersonnenwende werden die Tage wieder langsam länger und unsere Vorfahren sprachen den Tannen mystische Fähigkeiten zu.

Bereits die Ägypter schmückten ihre Häuser mit Palmenzweigen, um so ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod zu haben. Auch in Rom kannte man diesen Brauch, hier wurden dazu Efeu oder Mistelzweige benutzt. Die immergrünen Pflanzen trugen auch im Winter Früchte, sodass auch die Hoffnung auf ein fruchtbares neues Jahr damit in Verbindung steht.

Der heidnische Brauch, immergrüne Zweige zur Wintersonnenwende als Dekoration zu nutzen, wurde bald abgeändert und der ganze Baum geschmückt. Aussagekräftige Aufzeichnungen darüber findet man etwa aus dem 17. Jahrhundert. Schon damals wurden Blüten, buntes Papier, Äpfel und Süßwaren als Schmuck verwendet. Aber auch schon Luther zeigte sich von einem geschmückten Weihnachtsbaum beindruckt. Der Weihnachtsbaum setzte sich dann vor allem im 18. und 19. Jahrhundert bei den Menschen durch. Auch Adel und königliche Herrschaften wie etwa die bayrische Königin Therese wollten nicht auf einen prunkvoll, mit Kerzen bestückten Baum verzichten. Deutsche Auswanderer nahmen den Weihnachtsbaum schließlich auch mit in die Neue Welt. In den USA setzte sich der geschmückte Baum schnell durch und gehört seitdem auch in Übersee zu Weihnachten.

Viele Menschen wollen zwar nicht auf einen schön geschmückten Weihnachtsbaum verzichten, scheuen sich aber, den Baum zu kaufen und selbst herzurichten. Sie greifen auf künstliche Bäume zurück. Ob umweltfreundlich oder nicht, ein solcher Baum aus Kunststoff macht kaum Arbeit und ist über mehrere Jahre zu verwenden. Für die einen ist das undenkbar, sie brauchen den Geruch von Nadelholz, Harz, den Duft echter Kerzen, um in echte Weihnachtsstimmung zu kommen.

Eine findige Geschäftsidee konnte auch vor dem Weihnachtsbaum halt machen: es gibt Anbieter, die Weihnachtsbäume vermieten. Vor allem große Unternehmen greifen auf diesen Service zurück. So bekommt man einen herrlich geschmückten Baum, der die neusten Deko-Trends nicht außen vor lässt. Nach Weihnachten wird der Baum dann auch wieder abgeholt, was für viele eine Arbeitserleichterung ist.

Eine schöne Tradition ist es allemal. In vielen Familien wird der Baum in Gemeinschaft geschmückt. Hier dürfen sich alle nach Herzenslust austoben. Ob klassisch in Gold, Silber, oder rot, oder fröhlich bunt, es gibt viele Möglichkeiten. Mit Glaskugeln, Holzschmuck, Lametta, Zuckerstangen, selbstgebastelter Schmuck aus Ton oder Salzteig, wird jeder Baum ein echtes Unikat. Üblicherweise werden Kugeln, Engel, Schneemänner, Sterne oder Spielzeug und natürlich Kerzen oder Lichterketten an den Baum drapiert. Mit ein bisschen Fantasie und Kreativität entsteht so ein ganz einmaliger, hübscher Weihnachtsbaum, mit dem man in der Weihnachtszeit seine Freude hat.

 

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