Was bei uns der Weihnachtsmann ist, ist in den USA Santa Claus. Er präg heute hauptsächlich das Bild des Weihnachtsmanns weltweit. So erscheint Santa Claus immer als freundlich lächelnder, älterer und gut gebauter Herr im roten Anzug mit weißem Pelz und weißem Rauschebart. Dazu kommt die typische rote Zipfelmütze.

Die Ursprünge von Santa Claus liegen in den Niederlanden. Im hauptsächlich katholischen Europa wurde im Mittelalter z. B. der heilige Nikolaus verehrt, der als Bischof von Myra den notleidenden Menschen geholfen haben soll. Er soll vor allem Kindern Geschenke gemacht haben und die Armen unterstützt haben. Martin Luther machte aus Nikolaus den Heiligen Christ bzw. das Christkind. In den Niederlanden waren zu dieser Zeit die Calvinisten tonangebend. Hier wollte man Nikolaus nicht austauschen und nannte ihn Sint Nicolaas, Sinter Klaas oder Zinterklaas. Die Niederlanden waren erfolgreiche Handelsmacht zu dieser Zeit und so brachten sie Santa Claus auch nach Übersee.

Im 17. Jahrhundert erreichte Sinter Klaas die Neue Welt Amerika. Im heutigen New York, das damals niederländischer Besitz war und später von den Briten erobert wurde, wurde aus Sinter Klaas nun der englische Santa Claus. Hier mischten sich Elemente des niederländischen Weihnachtsmannes mit dem englischen Father Christmas und dem deutschen Weihnachtsmann. Aus diesem Gemisch entstand schließlich im 19. Jahrhundert das heutige Bild des Santa Claus. Zuvor stellte man den Weihnachtsmann als leicht angetrunkenen Seemann mit Pfeife und grünem Mantel bzw. als vornehmen Farmer mit Kniebundhosen und breitem Hut vor. Im Jahr 1863 wurde jedoch eine Santa Claus-Karikatur in einer New Yorker Zeitschrift veröffentlicht. Der Zeichner Thomas Nast mit deutschen Wurzeln zeigte Santa Claus mit weißen Haaren und Rauschebart, etwas dicklich, gemütlich und freundlich lächelnd. Die Figur rauchte Pfeife, trug rote Kleidung mit einem Pelzbesatz. Auffällig war der breite, schwarze Gürtel.

Dieses Bild haben wir bis heute vor Augen und setzte sich endgültig durch, als in den 1930er Jahren der Getränke-Magnat Coca-Cola eine Werbekampagne in Auftrag gab. Darin brachte der Werbekünstler Sundblom die Unternehmensfarben Rot und Weiß unter, und bis heute ist dies das Erscheinungsbild von Santa Claus geblieben. Die erfolgreiche Werbekampagne lief weltweit und sorgte dafür, dass Santa Claus und der Weihnachtsmann ihr Image festgelegt bekommen haben.  Santa Claus ist ein absoluter Kinderfreund und verzichtet im Gegensatz zu den europäischen Kollegen auf die Rute.

Santa Claus ist am Nordpol heimisch und beschenkt die Kinder traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Ganz typisch: er erscheint immer mit Rentierschlitten, was auch aus diversen anglo-amerikanischen Weihnachtsliedern bekannt ist. Heimlich rutscht er durch den Schornstein und verteilt an die artigen Kinder seine Gaben. Santa Claus hat eine Weihnachtsfrau und bekommt Hilfe von seinen Rentieren, Elfen und Zwergen.

Werbung und Kommerz haben inzwischen in der Weihnachtszeit überhand gewonnen und so wird Santa Claus in vielen Ländern in Abwandlungen übernommen. Dennoch ist in den USA Weihnachten ohne Rentiere und Santa Claus kaum vorstellbar. Der gutherzige, gemütlich alte Herr wird wohl auch in Zukunft Kinderherzen höher schlagen lassen.